Anfang kommenden Jahres solle am Bodensee eine umgebaute landwirtschaftliche Drohne in einer Kormorankolonie eingesetzt werden. Das Fluggerät habe einen langen Auslegearm und könne die Eier in den Kormorannestern mit Öl besprühen. Das Öl sorge letztlich dafür, dass sich keine Jungvögel entwickeln, so die Ministerien für Umwelt und Landwirtschaft in Stuttgart. Ein Prototyp sei bereits erfolgreich eingesetzt worden.
Die Kormorane vermehren sich am Bodensee besonders stark.
Seit 2010 ist es zulässig, zur Abwendung erheblicher fischereiwirtschaftlicher Schäden Kormorane zwischen Mitte August und Mitte außerhalb von Schutzgebieten abzuschießen. Seitdem wird auch alle zwei Jahre die Zahl der Brutvögel in Baden-Württemberg erfasst. Gezählt wird am Bodensee sowie im Einzugsbereich von Rhein, Neckar und Donau.
2022 waren es knapp 1.800 Kormoran-Brutpaare, davon 972 am baden-württembergischen Bodensee. Das ist eine Zunahme der brütenden Kormorane um 60 Prozent innerhalb von zwei Jahren allein an diesem Teil des Sees. Im Vergleich zu 2018 stieg ihre Zahl dort sogar um 120 Prozent.
Die LBT begrüßt das Projekt ausdrücklich:“ Das baden-württembergische Landwirtschaftsministerium geht neue, tierschutzgerechte Wege im Umgang mit Arten, deren Population verringert werden soll. Auch bei dem Umgang mit Kormoranen hat sich längst erwiesen, dass man durch Abschuss alleine keine belastbare Verbesserung erhält. Deshalb wird auch bei dieser Tierart in einem Pilotprojekt erprobt, wie nicht letale Managementmaßnahmen helfen können.“