Papagei

Anmeldung artgeschützter Tiere

Jedes Jahr verschwinden Tier- und Pflanzenarten unwiederbringlich von der Erde. Neben der Vernichtung der natürlichen Lebensräume ist Hauptursache der illegale Handel mit Tieren, Pflanzen und den daraus gewonnenen Erzeugnissen, aber auch deshalb, weil viele Arten zu begehrten Handelsobjekten geworden sind. Die Nachfrage in den westlichen Industrieländern ist leider unverändert hoch. Aus Profitgier oder Unwissenheit werden so jährlich unzählige Tiere und Pflanzen unter teilweise unzumutbaren Bedingungen in den europäischen Markt geschmuggelt.

Um zu überprüfen, ob die artenschutzrechtlichen Bestimmungen beachtet werden, führen die bei den Regierungspräsidien angesiedelten oberen Naturschutzbehörden regelmäßig Kontrollen bei gewerblichen Züchtern, Händlern, verarbeitenden Betrieben, Messen, Ausstellungen und Börsen durch.

Dort werden auf Antrag auch EG-Bescheinigungen zur Vermarktung, zum Transport oder im Fall der Ausfuhr zur Vorlage beim Bundesamt für Naturschutz ausgegeben. Darüber hinaus legen das Bundesnaturschutzgesetz und die Bundesartenschutzverordnung innerhalb Deutschlands weitere Verpflichtungen für den privaten Halter geschützter Arten sowie den gewerblichen Handel fest: Dazu zählen Melde-, Nachweis-, Kennzeichnungs- und Buchführungspflichten.

Private Halter müssen die Haltung von Wirbeltieren der besonders geschützten Arten schriftlich bei der jeweiligen ONB anzeigen.

Im Artenschutzrecht wird unterschieden nach „besonders geschützten“ und „streng geschützten“ Arten. Die legale Herkunft eines Tieres, einer Pflanze oder eines Erzeugnisses muss dabei durch Herkunftsnachweise, Importgenehmigungen, Zuchtbescheinigungen und Kaufbelege nachgewiesen werden.

Vor allem im Internet treten vermehrt unseriöse Händler auf, die die legale Herkunft ihrer Exemplare nicht belegen können – hier sollten Sie von einem Kauf unbedingt Abstand nehmen!

Aber nicht nur der Kauf über fragliche Quellen im Internet ist abzulehnen, auch generell sollten Sie sich insbesondere bei lebenden Tieren fragen, warum es denn ein Papagei oder eine Schlange sein muss? Tiere gehören in ihre natürlichen Lebensräume und nicht in Käfige oder Terrarien, sie sollten kein extravagantes Hobby sein. Auch das vielbemühte Argument, vom Aussterben bedrohte Tiere erhalten zu wollen, ist keines, denn auch auf die Nachzuchten wartet doch wieder nur ein Leben in Gefangenschaft. Und selbst die besten Absichten und optimale Pflege können dem Tier niemals die Lebensbedingungen in der Natur ersetzen. Bedenken Sie bitte auch den immensen Aufwand und die Kosten, die insbesondere bei der Haltung exotischer Tiere auf Sie zukommen. Gerade angesichts der Energiepreisentwicklung landen viele exotische Tiere in Auffangstationen, die aber aus Nähten platzen, oder werden ausgesetzt!  Denken Sie bitte nochmal darüber nach, ob Sie sich und dem Tier das wirklich antun wollen…

Das Bundesamt für Naturschutz hat eine Artenschutzdatenbank entwickelt, in der man den jeweiligen Schutzstatus ermittelt kann:  WISIA OnlineÖffnet sich in einem neuen Fenster

Anmelde- und weitere Formulare finden Sie bei der für Ihren Wohnort zuständigen Oberen Naturschutzbehörde:

Regierungsbezirk Darmstadt Anmeldung RP DarmstadtÖffnet sich in einem neuen Fenster
Regierungsbezirk Gießen Anmeldung RP GießenÖffnet sich in einem neuen Fenster
Regierungsbezirk Kassel Meldebuchführung RP KasselÖffnet sich in einem neuen Fenster

 

Schlagworte zum Thema