Passend in eine Designer-Tasche mit dem Zuchtziel: Welpenlook auf Lebenszeit – großer Kopf, möglichst kleiner Körper und riesige Kulleraugen...Manche Hunderasse ist zur Karikatur als „Modeaccessoire“ ihrer selbst verkommen.
In Europa und so auch in Deutschland ist die Zucht von Hunden, aber auch aller anderen Tiere mit sog. „Qualzuchtmerkmalen“ verboten.
Sowohl mit Europa durch das Europaabkommen wie auch seit 1986 - also seit über 30 Jahren – gilt im deutschen Tierschutzgesetz der sogenannte Qualzuchtparagraf § 11b. Darüber hinaus gibt es seit 1999 zur Konkretisierung / besseren Auslegung des Paragrafen ein Gutachten, das vom Bund herausgegeben wurde. Hessen war seiner Zeit das erste Bundesland, im dem vollzogen wurde.
Zur Vorbereitung eventueller Vollzugsmaßnahmen durch die Behörden führte die LBT bereits im Jahr 2001 ein Seminar für hessische Amtstierärztinnen und Amtstierärzte durch. Auf der Grundlage des o.g. Sachverständigen-Gutachtens zur Auslegung des § 11b TierSchG aus 1999 wurden die vollzugsrelevanten Probleme in den verschiedenen Zuchtbereichen im Detail besprochen. In der Folge des Vollzuges hatten Verbote Erfolg und Züchter beendeten ihre Zuchten, z. B. von Kippohr- oder weißen Katzen.
Auch wurden zwei in Hessen ansässigen Züchtern die Fortsetzung ihrer Zucht von Landenten mit Federhaube nach § 11b TierSchG untersagt, weil bei dieser Zuchtform nachweislich mit schweren Hirndefekten gerechnet werden muss. Während einer der beiden Züchter das Zuchtverbot akzeptierte, legte der andere Widerspruch ein. Es folgten diverse Gerichtsverfahren bis hin zur höchsten Instanz, dem Bundesverwaltungsgericht.
Haubenentenzucht:
Zur Zucht mit dem Merkmal der Haubenbildung bei Landenten gab und gibt es vier anerkannte wissenschaftliche Arbeiten aus den Jahren 1910-1999, eine davon sogar im Auftrag des Bundes angefertigt, sowie eine Arbeit, die im Auftrag des Bundesverbandes der Rassegeflügelzüchte erstellt wurde. Sie alle kommen zu dem gleichen Ergebnis, nämlich, dass es sich bei der vorliegenden Zucht um eine Qualzucht handelt. Bei der Zucht von Haubenenten kommt es bei den Tieren immer wieder zu schweren Missbildungen, zum Beispiel Hirnschäden.