Geldmünzen auf dem Tisch

Mit dem Kauf eines Pferdes ist es nicht getan

Wer über den Kauf eines eigenen Pferdes nachdenkt, sollte sich über die anfallenden und regelmäßig wiederkehrenden Kosten ausreichend im Klaren sein.

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Wer sich den Traum eines eigenen Pferdes erfüllen will, nimmt eine große Verantwortung und erhebliche finanzielle Belastung auf sich. Im Gegenzug bekommt er/ sie jede Menge positive Lebensenergie und Freude zurück. Nach genauer Abwägung der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel kann die Entscheidung für eine Reitbeteiligung durchaus die vernünftigere Alternative sein. Wer dennoch den Kauf eines eigenen Pferdes vorzieht, sollte sich über die anfallenden Kosten ausreichend im Klaren sein. Laut der IPSOS-Studie von 2019 werden nämlich die hohen Kosten als zweithäufigster Grund genannt, warum sich Pferdeliebhaber vom aktiven Pferdesport wieder verabschieden Pferd-aktuell / Zahlen-FaktenÖffnet sich in einem neuen Fenster

Neben dem einmalig anfallenden Kaufpreis kommen jede Menge weiterer monatlicher bzw. regelmäßig wiederkehrende Unterhaltskosten auf den/die Pferdebesitzer*in zu. Der Kaufpreis eines Pferdes kann abhängig von Abstammung, Alter, Ausbildungsstand und Rasse stark variieren. Die Kaufsumme kann sich da schnell mal verdoppeln oder verdreifachen.

Junge unausgebildete Pferde werden in der Regel günstiger abgegeben. Es sollte jedoch bedacht werden, dass in diesem Fall noch erhebliche Kosten für die Aufzucht und Ausbildung hinzukommen. Spezielle Aufzuchtställe nehmen die Jungtiere gegen ein monatliches Entgelt in Pflege. Sie wachsen mit gleichaltrigen Artgenossen auf und erlernen im Gruppenverbund das notwendige Sozialverhalten. Diese Option ist jedoch nur für erfahrene Reiter*innen ratsam, die bereits fundierte Pferdekenntnisse besitzen, Erfahrung im Umgang mit jungen Pferden und bestenfalls im Anreiten und in der Ausbildung haben. Weniger erfahrene Reiter*innen sollten sich eher für ein bereits in den Grundgangarten ausgebildetes Pferd entscheiden, verbunden mit einer zumindest phasenweisen Begleitung durch professionelle Trainer*innen. Die gesunde Gymnastizierung ist für das Tierwohl unerlässlich.  

Zu den Unterhaltskosten zählen im Wesentlichen Stallmiete, Futter, OP-/Haftpflichtversicherungen, Hufschmied, Tierarztkosten und Ausrüstung für Pferd und Reiter. Im Durchschnitt kann man von mindestens 500 Euro ohne Ausrüstung monatlich ausgehen. Abhängig von geographischer Lage und Beschaffenheit schwankt die Stallmiete zwischen 300 und 600 Euro oder kann sogar noch höher ausfallen. Von Offenstall-Haltung und Selbstversorger-Stall bis hin zum voll ausgestatteten Pensionsstall mit großzügiger Reitanlage und eventuell anderen Extras wie Führmaschine, Laufband und Solarium ist eine große Bandbreite möglich. Die Preisspannen variieren entsprechend. Viele Stallbetreiber*innen lassen sich einzelne Dienstleistungen wie Pferd auf die Koppel bringen, Fliegenmaske aufsetzen o.ä. separat vergüten. In der Regel ist Heu sowie Kraftfutter integraler Bestandteil der Stallmiete. Ist alternatives Futter wie bspw. getreidefrei aus gesundheitlichen Gründen notwendig, kommen ergänzende Kosten auf den/die Pferdehalter*in zu.

Neben dem richtigen Futter gehören auch gesundheitserhaltende Maßnahmen, wie Impfungen und regelmäßige Entwurmungen der Pferde dazu. Seit der neuen GOT-Verordnung im November 2022 sind die Kosten für Tierarztleistungen drastisch gestiegen. Hier sprechen wir von Erhöhungen um bis zu sechzig Prozent Vergleichen und sparen / Tierversicherung /GebührenordnungÖffnet sich in einem neuen Fenster Zusätzlich wird durch die neue GOT- Verordnung eine Besuchspauschale für Pferde in Höhe von 34,50 Euro fällig Gesetze im Internet/AnlageÖffnet sich in einem neuen Fenster. Kommt es zu einem lebensbedrohlichen Notfall, wie einer Kolik, können die Kosten für eine gegebenenfalls lebenserhaltende notwendige Operation schnell mal in eine fünfstellige Höhe klettern. Die Abwicklung einer OP-Versicherung kann diese enormen Kosten abfedern. Hinzu kommen die Kosten für den Hufschmied oder Hufpfleger. Dieser kommt meistens in einem regelmäßigen sechs bis achtwöchigen Turnus. Je nachdem, ob ein Pferd nur ausgeschnitten werden muss oder einen rundum Beschlag benötigt, variieren die Kosten hier zwischen 30 und 200 Euro.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass trotz der enormen Kosten, der tägliche Umgang mit dem Pferd als Freund und Wegbegleiter eine riesige Bereicherung darstellt.
 

Kostenübersicht im Detail

Anschaffung (normales Freizeitpferd):

von 3.000 bis ca. 5.000 € nach oben keine Grenze je nach Alter, Rasse, Ausbildungsstand

Stallmiete (je nach Gegend):

von 300 bis ca. 700 € pro Monat

Futter (Kraft- und Zusatzfutter):

von 20 bis ca. 80 € pro Monat

OP- Versicherung:

ab 15 € pro Monat

Haftpflichtversicherung:

ab 10 € pro Monat

Tierarztkosten: (Impfen, Entwurmung)

ab 25 € pro Monat plus unvorhersehbare Vorfälle

Hufschmied: (Hufe ausschneiden, Beschlagen)

von 15 bis ca. 100 € pro Monat

Reitstunden:

von 20bis ca. 80 € pro Einheit

Ausrüstungsgegenstände fürs Pferd:

wie z. B. Zaumzeug, Sattel, Sattelunterlage,  Halfter, Putzzeug…

ab  600 € nach oben keine Grenze

Ausrüstungsgegenstände für den Reiter: wie z. B. Helm, Reithose, Reitstiefel, Reithandschuhe..

ab 200 € nach oben keine Grenze

 

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