Fisch

Landestierschutzbeauftragte Hessen

Auch beim Fischkauf auf Tierwohl achten

Die Landestierschutzbeauftragte appelliert: Bitte auch beim Einkauf von Fisch für Karfreitag den Tierschutz bedenken!

An Karfreitag, dem höchsten christlichen Fastentag, ist es eine alte Tradition, kein Fleisch zu essen.

Dies nimmt die Landestierschutzbeauftragte zum Anlass, um auch beim Fischkauf auf Tierwohl aufmerksam zu machen: “Längst ist es vielfach wissenschaftlich bewiesen, dass auch Fische Schmerzen und Leiden empfinden können. Dies findet zudem in Gerichtsurteilen seinen Niederschlag. Deshalb sollten Verbraucherinnen und Verbraucher sensibilisiert werden, auf Haltung und Herkunft der Fische beim Einkauf zu achten“, so Martin heute in Wiesbaden.

Beachtet werden sollte zum einen die dramatische Überfischung der Meere. Bestände sind komplett leer gefischt und vom Aussterben bedrohte Fischarten landen immer
wieder als Beifang in den Netzen. Fische - auch die, die als Beifang gefangen werden - ersticken beim Herausziehen, oder verenden dadurch, dass sich ihre Kiemen oder
Flossen in den Netzen verhängen. Beides bedeutet einen qualvollen Tod.
Zum anderen werden Fische in Aquakulturen intensiv gemästet. Sie müssen auf engem Raum, oft ohne eine natürliche Strukturierung, leben.
Martin führt weiter dazu aus: “In beiden Fällen entstehen Leiden und Schmerzen für die Fische. Gleich, ob das Leid durch eine nicht artgemäße Haltung oder durch eine
fehlende Betäubung entsteht, es ist an der Zeit auch für Fische ein Mindestmaß an Tierwohl zu fordern! Bitte informieren Sie sich deshalb über die Herkunft und die
Haltungsweise der im Handel angebotenen Fischarten und entscheiden Sie sich für mehr Tierwohl - auch bei Fischen.“

Hintergrundinformationen:
Die intensiv betriebene Aquakultur gleicht der Intensivtierhaltung bei anderen Nutztieren. Die daraus folgenden Probleme sind die gleichen: Die Tiere leben dicht
gedrängt auf kleiner Fläche, monoton und gestresst. Durch die Menge der Tiere und die dadurch entstehende Enge sind die Tiere gestresst und erkranken leichter. Der Einsatz von Antibiotika ist deshalb vielfach notwendig.
Der Einsatz der Aquakultur verhindert auch leider nicht den Fischfang im Meer. Denn zur Mast der Fische in der Aquakultur braucht man kleine Fische zur Fütterung. Diese
stammen oft aus dem Meer oder anderen Aquakulturen. Allein für die Mast von Regenbogenforellen, die an der Spitze der deutschen Produktion stehen, braucht es
jährlich tausende Tonnen Fische, Krebstiere und Weichtiere als Futter.

Dazu kommt bei Fischen oft aus dem asiatischen Raum zusätzlich noch, dass sie ohne Betäubung getötet werden, was zu großen, oft lang anhaltenden Qualen vor dem Tod führt.

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