Igel gehören zu den ältesten noch existierenden Säugetierformen und sind durch das Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt.
Doch der Igel hat es heutzutage schwer:
Mit dem Verlust der Artenvielfalt geht sein Nahrungsangebot zurück und seine Lebensräume werden immer weniger. Außerdem machen ihm zahlreiche Gefahren das Leben schwer:
Dass Hunderttausende Igel pro Jahr überfahren werden, ist bekannt. Aber auch Gartenteiche, Schwimmbäder, Mähroboter, Tierfallen, Rattengift oder der Gelbe Sack können für Igel tödlich sein!
Achtlos hingestellte Gelbe Säcke z.B. können fatale Folgen für Igel haben, die sich, geleitet von ihrer guten Nase, am Inhalt zu schaffen machen. Abgesehen von krankheitsauslösenden Nahrungsresten oder der Verletzungsgefahr durch scharfkantige Dosen schaffen es viele Tiere nicht mehr rechtzeitig aus den Säcken heraus und erleiden einen grausamen Tod.
Bitte stellen Sie daher Gelbe Säcke nur erhöht (z.B. auf Mülltonnen) oder an den Gartenzaun gehängt und so spät wie möglich morgens nach draußen!
Weitere Infos zu vermeidbaren Gefahren gibt es z.B. bei Pro Igel e.V.Öffnet sich in einem neuen Fenster und speziell zur Gefahr durch Mähroboter und andere Mähgeräte bei nabu.deÖffnet sich in einem neuen Fenster.
Plakatkampagne "Passt auf uns auf! - Gartenarbeiten sind gefährlich!"Öffnet sich in einem neuen Fenster (Tierfreunde Rhein-Erft e.V.)
Auch sonst kann man mit wenig Aufwand einen Beitrag zum Igelschutz leisten, z.B. im eigenen Garten.
Mit wenig Aufwand Gärten igelfreundlich gestalten
Ideale Igelgärten sind naturnah gestaltet und bewirtschaftet. Der Rasen wird nicht ständig gemäht, gedüngt und gewässert, die Hecke nur selten geschnitten, nicht jedes Unkraut gejätet und jedes Laubblatt abgesaugt. Laub, das liegenbleiben darf, bietet Insekten Lebensraum, die wiederum Nahrungsgrundlage für den Igel sind. Unterschlupfe und Verstecke findet er in Holzstapeln, Trockenmauern, Kompostmieten, Hecken und Reisighaufen.
Igel brauchen außerdem freien Zutritt zu Gärten: Zäune und Mauern müssen passierbar sein für nächtliche Streifzüge.
Im nahrungsknappen Frühjahr und Herbst können zusätzliche Futterstellen hilfreich sein. Es sollte qualitativ hochwertiges Feucht- und/oder Trockenfutter für Katzen mit hohem Fleischanteil genommen werden. Ungeeignet für Igel sind Milch, Nüsse, Obst und Küchenabfälle. Auf jeden Fall sollte man immer frisches Wasser anbieten. (nabu.de)
Tipps und weitere Informationen finden Sie z.B. unter nabu.deÖffnet sich in einem neuen Fenster
Nicht jeder Igel braucht Hilfe
Wichtig ist auch die Beurteilung, ob ein Igel Hilfe benötigt und eventuell sogar vorübergehend in menschliche Obhut genommen werden muss. Die Entnahme eines Wildtieres aus seiner natürlichen Umgebung ist nur in einer Notsituation gerechtfertigt und ansonsten mit unnötigem Stress und negativen Auswirkungen für das Tier verbunden, bzw. auch verboten.
Für Laien ist diese Einschätzung nicht ganz leicht. Der Verein Pro Igel bietet daher ein hilfreiches Merkblatt an, mit dem Sie einen guten von einem schlechten Allgemeinzustand unterscheiden können. Igel in Not sollten dann in die Hände einer Igelstation oder sonstigen fachkundigen Personen gegeben werden.
Merkblatt "Gesunder Igel? - Kranker Igel?" (Pro Igel e.V.)Öffnet sich in einem neuen Fenster
Kontaktadressen von Wildtierpflegestationen erhalten Sie z.B. bei den Regierungspräsidien DarmstadtÖffnet sich in einem neuen Fenster, Gießen und KasselÖffnet sich in einem neuen Fenster.